AKTUELLES

Dezember
2020

» 2.425 REKLAMESCHILDER «

21.12.2020: „FLIT“: Das Blechschild der Papier-u. Blechdruck-Industrie Wien zeigt eine FLIT-Spritze, die Mithilfe einer Luftpumpe einen Überdruck in einem Vorratsgefäß aufbaut und die Wirksubstanz, die in den 20-er Jahren noch auf einer Mineralölbasis beruhte, verspritzte (engl. to flit-spritzen). Das Originalprodukt (1923 von Dr. Franklin C. Nelson erfunden) wurde anfangs von der Standard Oil Company of New Jersey hergestellt (später ESSO), in den späten 40-er Jahren und frühen 50-er Jahren enthielt es 5% DDT. Das vorliegende Reklameschild zeigt auf der Schauseite der Dose (Entwurf von 1928) einen stilisierten Soldaten, bewaffnet mit einem FLIT-Zerstäuber, der einen heldenhaften Kampf gegen allerlei Getier führt. Die FLIT-Spritze ist nicht zuletzt auf Grund der damaligen weltweiten Verbreitung und einer ausgeklügelten extensiven Marketingstrategie immer noch der Inbegriff der Schädlingsbekämpfung, wenngleich die Spraydose ihr längst den Rang abgelaufen hat.

Artikel: 31

Dezember
2020

» 2.400 REKLAMESCHILDER «

04.12.2020: „Shell-Benzin“: Ein Meisterwerk, um 1925. Vielleicht das schönste österreichisch (-ungarische?) Emailschild aller Zeiten, extrem selten, sehr gesucht. Exzellente Schablonentechnik in 7 Farben, feine Lithographie. Man sieht 3 Pagen in ihren Uniformen, die versuchen, ein widerspenstiges, robotisches Metallpferd mit Shell-Benzin zu betanken. Dieses Sujet zeigt eine Zeitenwende an: Lastwagen lösten allmählich die Pferdefuhrwerke ab, wohlhabende Menschen leisteten sich bald ein privates Automobil, Chauffeur eingeschlossen. Kaiser Wilhelm II. („Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung“) sollte sich irren. Zu Grunde liegt diesem Schild ein Entwurf von Jean D’Ylen (1886-1938), der Mitte der 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts einige bemerkenswerte, surreal anmutende Arbeiten für die Firma Shell entwarf. Grandios!

Artikel: 32

November
2020

» 2.375 REKLAMESCHILDER «

30.11.2020: Das "Neue Wiener Journal“, das „Oesterreichische Weltblatt“, ein kleines, feines Blechschild der Papier-u. Blechdruckindustrie Wien ist unser Schild Nr.2.375, zugleich das Schild Nr.13e im Bereich Tabak/Trafik. Dieses Blatt erschien von 1893 bis 1939, nach dem Anschluss Österreich 1938 und dem Verlust von jüdischen Mitarbeitern und Korrespondenten wurde die populäre Zeitung arisiert, erschien unter nationalsozialistischer Kontrolle bis zum Jänner 1939 und wurde dann mit der „Neuen Freien Presse“ und dem „Neuen Wiener Tagblatt“ zusammengelegt.

Artikel: 33

November
2020

» 2.350 REKLAMESCHILDER «

03.11.2020: "Tip Top Fußbodenpasta", ein Kleinod der Papier-u. Blechdruck-Industrie Wien XIX, nach einem Entwurf von H. Kosel aus dem Jahre 1925 für die Solo AG Wien. Hermann Kosel (* in Wien am 20.03.1896, verst. ebendort am 12.12.1983), war einer der meistbeschäftigsten österreichischen Werbegrafiker der Zwischenkriegszeit. Er schuf eine Vielzahl von beachtenswerten Plakaten (u.a. Humanic, Palma, Internationale Automobilausstellung Wien 1931). Das vorliegende Blechplakat für die Solo AG bewirbt die Tip Top Fußbodenpasta und das Bodenwachs. Ein pausbäckiger, livrierter Page eines wohl adeligen Haushaltes präsentiert eine überlebensgroße Dose Solo-Fußbodenpasta, eine ebenso pausbäckige Kammerzofe ist schlichtweg begeistert.

Artikel: 34

Oktober
2020

» 2.325 REKLAMESCHILDER «

29.10.2020: „Attersee-Perle“, ein bis dato noch nicht bekanntes Blechschild. Von diesem Produkt sind uns-abgesehen von einer gläsernen Limonadenflasche- keine weiteren Werbeartikel bekannt. Dieses Schild besticht durch seine beindruckende Formensprache- wohl nur der Attersee selbst ist noch erfrischender als die „Attersee-Perle“. Wer weiß genaueres über diese Firma- wo befand sich das Werk, gibt es weiteres Werbematerial?

Artikel: 35

Oktober
2020

» 2.300 REKLAMESCHILDER «

26.10.2020: „Schichtseife“, welch eine Rarität. Dieses Schild war uns schon von einer Fotografie bekannt, nun ist es im Original in Österreich wieder aufgetaucht! Georg Schicht der Ältere (1820–1887), ein Bauer und Fleischhauer mit neun Kindern, begann im Jahr 1848 mit einer Seifenproduktion im tschechischen Ringelshain. Durch eine rasche Expansionspolitik und eine Vielzahl von Produkten, welche intensiv beworben wurden, entwickelte sich diese Firma zu einem Vorzeigebetrieb der Habsburgermonarchie. Rückseitig datiert 1910...

Artikel: 36

September
2020

» 2.275 REKLAMESCHILDER «

16.09.2020: „Blaimschein‘s berühmte Unicum- Margarine- feinster und bester Butterersatz“. Vor kurzem in einem der verstecktesten Winkel der ehemaligen Habsburgermonarchie gefunden, strahlt es nun mit dem „Schwesternschild“ (Butter/Margarine, Nummer 1) um die Wette. Ein Unicum - Schild in der Farbkombination gelb/weiß war bis dato nicht bekannt, das gelbe Schild ist vergleichsweise „häufig“ und wird des Öfteren publiziert. Carl Blaimschein, gebürtiger Welser ( *25.09.1853), begründete 1891 in Wien, Plankengasse 61 (heute Diefenbachgasse) die „Carl Blaimschein‘sche Butter- und Speisefettwarenfabrik“. Carl Blaimschein starb am 21.05.1933, die Blaimschein Villa in Wien XIII wurde 1938 durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt, der Familie Blaimschein 1945 wieder restituiert und 1958 an die Republik Iran, die dort ihre Botschaft einrichtete, verkauft. Gibt es etwa ein gänzlich in Weiß gehaltenes Unicum-Schild? Ihr Foto bitte an: reklameschilder@gmx.at

Artikel: 37

August
2020

» 2.250 REKLAMESCHILDER «

28.08.2020: „Ray- Fußbodenpasta-Spiegelglanz, die unübertroffene Qualitätsmarke“! Ein äußerst seltenes Blech-Türschild der Papier u. Blechdruck Industrie Wien XIX. Von dieser, vormals in Wien (Braunhirschengasse) beheimateten, 1919 gegründeten und Ende 2008 von einem britischen Konzern übernommenen Firma ist uns nur ein Emailschild mit dem gleichen Sujet bekannt (Torpedo-Email, 48x73 cm). Sollte jemand diese Schild sein Eigen nennen, bitte ein Foto an: reklameschilder@gmx.at

Artikel: 38

Juli
2020

» 2.225 REKLAMESCHILDER «

06.07.2020: „Jax Fahrräder & Nähmaschinen-Fabrik“: Johann Jax, Kind kleiner Leute, erblickt im Jahre 1842 in Hirschbach im Mühlviertel das Licht der Welt. Nach seiner Militärzeit eröffnet er am 16.November 1867 in Linz ein Nähmaschinengeschäft und expandiert mit zahlreichen Filialen in die Länder der Donaumonarchie. Zudem baut er eine Fahrraderzeugung auf und übernimmt die Generalvertretung von Schreibmaschinen der deutschen Adler- Werke. Johann Jax verstarb am 1. Juli 1937 in Linz, die 1930 von Jax Sohn übernommene Firma ging 1958 unter Beibehaltung des Firmennamens in familienfremde Hände über. Eine auch für die damalige Zeit großzügige Reklame trug wesentlich zum geschäftlichen Erfolg bei: Unser Jubiläumsschild zeigt eine Nähmaschine aus dem Hause Jax und 2 staunende Kinder in zeitgenössischem Gewande. Rechts unten findet sich in roter Schrift auf schwarzem Grund aber eine eindringliche Warnung: „Beschädigung oder Entfernung dieser Tafel wird gesetzlich verfolgt“. Dieses Schild ist eine wunderbare Ergänzung zum bereits publizierten „Schwesternschild“ (Haushalt-Haustechnik, Nummer 43) und auf einem uns vorliegenden, datierten Originalfoto aus dem Jahre 1900 an einer Hausfassade zu sehen. Sollte noch jemand unter den 4.000 Besuchern unserer Website (alleine im Monat Juni) ein weiteres Jax-Werbeschild sein Eigen nennen, bitte Foto an: reklameschilder@gmx.at

Artikel: 39

Mai
2020

» 2.200 REKLAMESCHILDER «

22.05.2020: „Maxim“, ein Entwurf der Extraklasse der Papier-u. Blechdruck-Industrie Wien. Die „Lampen- und Metallwaren-Fabriken R. Ditmar, Gebrüder Brünner, A.-G.“ erzeugte für Gebiete ohne Strom- und Gasanschluss ab 1927 Starklichtlampen, die im In- und Ausland unter der Marke „Maxim“ beworben wurden. Dabei handelte es sich um Luftdruck-Glühlichtlampen für flüssige Brennstoffe. Das vorliegende Schild zeigt eine Maxim-Lampe, die selbst das Licht der hellsten Sterne und Planeten mit Leichtigkeit überstrahlt. Ein Inserat in der Illustrierten Kronen Zeitung preist zudem am 8.Oktober 1933 die Wirtschaftlichkeit dieses Produktes: „Statt Kerzen- und Petroleumdochtlampen: Ditmar Maxim Petrolgas-Glühlicht, Brennkosten: 1-2 Groschen in der Stunde!“

Artikel: 40

Mai
2020

» WIR FEIERN UNSEREN 3. GEBURTSTAG! «

12.05.2020: Vor exakt 3 Jahren startete "reklameschilder-austria.at" mit 777 österreichischen Email- und Blechreklameschildern hoffnungsfroh in eine ungewisse Zukunft. Konnten wir im ersten Jahr 600 neue Schilder einstellen, waren es im 2. Jahr 500 neue Exemplare und im nun zu Ende gehenden 3. Jahr weitere 300 Werbeschilder! Dieser Erfolg war letztlich nur durch die außergewöhnliche Mitarbeit vieler österreichischer, deutscher und Schweizer Sammler möglich. Vielen Dank an alle, die dieses Projekt mittragen und mitgestalten, Danke auch für die vielen „Visits“ und für „kritische“ Rückmeldungen im letzten Jahr. Mit dem heutigen Tage sind exakt 2.177 Schilder online! Das Jubiläumsschild (Automobiliana-Sonstige Technik, Nummer 38) bringt ein recht besonderes Schild ans Tageslicht: Edgar Aub, geboren am 06.02.1877, gründete im Wien des beginnenden 20. Jahrhundert eine Maschinenfabrik und verkaufte Autos der Marken „Maurer-Union“ (Generalvertreter für Österreich-Ungarn) und „Alba“. Die „Union-Garage“ befand sich in der Zieglergasse, die Ausstellungräume in der Walfischgasse 3. Aub war viele Jahre Vorstandsmitglied im Österreichischen Automobil-Club und nahm aktiv an zahlreichen Autorennen teil. Die Firma „Edgar Aub & Co Gesellschaft m. b. H“ wurde nach dem 1. Weltkrieg, im Juni 1919, aufgelöst. Edgar Aub wurde im Jahre 1939 aus seiner Wiener Wohnung vertrieben und am 28.11.1941 nach Minsk deportiert. Das gezeigte Blechschild zeigt eine staunende bürgerliche Zuseherschaft vor einer „Maschine“ der Crossley Brothers aus Manchester/UK.

Artikel: 41

April
2020

» 2.150 REKLAMESCHILDER «

10.04.2020:“Wer zahlt eine Runde Schindler-Likör?“ Flaschendrehen in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts, ein sehr seltenes Blechschild aus Tirol. Eine kuriose Rarität, das letzte bekannte Exemplar? Hugo Schindler, geboren am 30.01.1888 in Innsbruck, von 1914 bis 1919 Oberleutnant der Reserve im 1. Tiroler Kaiserschützen-Regiment. Fabrikant, Inhaber der Firma S. Schindler "Branntweinbrennerei und Marmeladefabrik". 1925 übernahm er den Betrieb von seinem Vater und führte zusammen mit seinem Bruder Erich auch das berühmte Konditorei-Café Schindler in der Maria-Theresien-Straße 29. Arisierung der Betriebe am 04.06.1938, danach Emigration nach England, verstorben in Innsbruck am 13.06.1952.

Artikel: 42

März
2020

» 2.125 REKLAMESCHILDER «

30.03.2020: „Piatnik Spielkarten“, ein extrem seltenes Blechschild des Wiener Traditionsbetriebes, welcher im Jahr 1824 von Anton Moser in Wien gegründet wurde. Nach dessen Tod übernahm Ferdinand Piatnik 1842/43 den Betrieb, 1882 erfolgte nach dem Eintritt der beiden Söhne Adolf und Rudolf die Umbenennung der Kartenmalerei in Ferd. Piatnik & Söhne, Wien. Aus dieser Zeit, nur wenige Jahre danach, stammt wohl diese Rarität. Eine zarte Damenhand präsentiert 3 meisterhaft gestaltete Spielkarten. Uns ist noch ein weiteres Blechschild mit einem ähnlichen Sujet bekannt, wahrscheinlich aber jüngeren Datums. Wer stellt uns ein Foto dieses Schildes zur Verfügung? Foto an: reklameschilder@gmx.at

Artikel: 43

Februar
2020

» 2.100 REKLAMESCHILDER «

25.02.2020: "Schicht‘s Patent-Seife“, ein uraltes Blechschild der Firma Georg Schicht in Aussig a.d. Elbe.1894 wurde auf der „Hygienischen Ausstellung“ in Wien dieser Firma für ihre „Patentseife“ die goldenen Medaille zuerkannt. "Die außergewöhnlich hohe Reinigungs-und Desinfectionskraft von Schicht’s Patent-Seife ist ja auch schon durch wissenschaftliche Untersuchungen berufener Autoritäten festgestellt worden", schreibt das Badener Bezirksblatt am 07. Juli 1894. Aus dieser Zeit, vielleicht etwas später, stammt wohl die vorliegende Werbetafel: Man stelle sich das Schild im ursprünglichen Zustand vor: Eine intensive, dunkelblaue Schrift („Schicht‘s Patent-Seife“) auf blendend-weißem Grund... Besitzt jemand dieses Schild in besserem Zustand? Schicken Sie uns ein Foto: reklameschilder@gmx.at

Artikel: 44